Willem Frederik Hermans

Willem Frederik Hermans, geboren am 1.9.1921 in Amsterdam als Sohn eines Lehrers. Besuch des Gymnasiums und erste literarische Texte in Schülerzeitschriften. Seine einzige Schwester, die drei Jahre ältere Cornelia, beging nach der deutschen Invasion im Mai 1940 Selbstmord, ein Ereignis, unter dem er sehr gelitten hat. Auf Wunsch des Vaters begann er 1940 ein Soziografiestudium in Amsterdam, wechselte allerdings bald zur Physischen Geografie. Die Kriegsauswirkungen und die wachsenden literarischen Aktivitäten – 1944 erschien sein erster Gedichtband – verzögerten das Studium. 1946–1948 Redakteur bei der Zeitschrift „Criterium“. 1950 Abschluss des Studiums und Heirat. Die Zeitschrift „Podium“, deren Redaktion er zeitweilig angehörte, publizierte 1951 Ausschnitte aus dem Roman „Ik heb altijd gelijk“ (Ich habe immer recht), der ihm eine Anklage wegen vermeintlich antikatholischer Äußerungen eintrug. Der Prozess endete mit einem Freispruch. 1955 Promotion über eine Bodenuntersuchung in Luxemburg und Geburt seines Sohnes. 1958 Ernennung zum Lektor für Physische Geografie an der Universität Groningen. Nach Querelen an der Universität, die zeitweise sogar das niederländische Parlament beschäftigten, gab Hermans 1973 seine Lektorenstelle auf und verließ die Niederlande grollend in Richtung Frankreich. Seitdem lebte er als freier Schriftsteller in Paris, von wo aus er zahlreiche Reisen unternahm, bis er am 27. 4. 1995 in ...